Keine Angst vor Spritzen!

Die Angst vor Nadeln, Injektionen oder Infusionen ist ein recht häufiges Problem – nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Jugendlichen und Erwachsenen. Das kann gerade dann problematisch sein, wenn eine Erkrankung vorliegt, die regelmässig mit Infusionen oder Injektionen behandelt werden muss.

Doch es gibt verschiedene Massnahmen, die Injektionen und Infusionen erträglicher machen – wir haben eine Reihe von Tipps für Sie zusammengestellt.

 

So gelingen stress- und schmerzarme Injektionen und Infusionen:

 

  • Bei Kindern unter zehn Jahren ist es zumindest bei den ersten Injektions- oder Infusionsterminen wichtig, Mutter oder/und Vater dabei zu haben.
    Eine bequeme, möglichst entspannte Position vor der Infusion bzw. Injektion ist wichtig.
  • Eltern und Praxisteam sollten Ruhe und Sicherheit ausstrahlen und auf falsche Versprechungen ("das tut überhaupt nicht weh") verzichten.
    Kinder ab drei Jahren, Jugendliche und Erwachsene sollten unmittelbar vor der Injektion/Infusion erfahren, welche Schritte als nächstes durchgeführt werden und wie man den Stress gut bewältigen bzw. sich ablenken kann (entsprechende Tipps für Kinder finden Sie im Kasten "Einfach erklärt").
  • Bei Kleinkindern wirkt das Nuckeln am Schnuller schmerzlindernd.
    Kleine Kinder können mit Spielzeug, Windrädchen, Kuscheltieren, Gesprächen oder Musik direkt vor und nach dem Einstich der Nadel in die Haut von den Schmerzen abgelenkt werden.
  • Hilfreich kann es auch sein, die Hand von Mutter oder Vater zu drücken.
    Jugendliche und Erwachsene können zur Ablenkung zu tiefen Atemzügen oder zum Luftanhalten aufgefordert werden.
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Notfalls hilft ein lokales Betäubungsmittel:

  • Ab dem Alter von vier Monaten können auch lokale Betäubungsmittel (Lokalanästhetika) wie Lidocain-haltige Schmerzpflaster oder Cremes verwendet werden, um die Haut im Bereich der Einstichstelle unempfindlich zu machen.
  • Schmerzpflaster oder Cremes mit örtlichem Betäubungsmittel müssen einige Zeit vor der Injektion oder Infusion auf die Haut aufgebracht werden, damit sie effektiv wirken. Fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob er oder sie Ihnen Schmerzpflaster verordnen kann, damit Sie Ihrem Kind rechtzeitig vor der Infusion ein Pflaster aufkleben können.

 

Sind psychologische Interventionen empfehlenswert?

Falls die Angst vor Infusionen oder Injektionen so ausgeprägt ist, dass die medizinische Behandlung auf dem Spiel steht, sollte professionelle Hilfe (wie etwa verhaltenstherapeutische Massnahmen) erwogen werden.

IGI IST FÜR DICH DA

In dieser Broschüre beantwortet dein Freund IGI ein paar Fragen, die du vielleicht zu den Nadeln haben könntest, die zur Behandlung deines primären Immundefekts (PID) verwendet werden. Denk daran: Wenn du irgendeine Frage hast, kannst du mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder deinen Pflegepersonen reden.

Es ist sehr wichtig, dass du deine Infusionen bekommst, denn sie helfen deinem Körper dabei, sich selbst zu schützen. Viele Kinder finden es beunruhigend, dass bei der Infusion eine Nadel verwendet wird.

Wenn du Angst vor Nadeln hast, dann versuch bei der nächsten Infusion, dich mit folgenden Dingen zu beschäftigen, damit es dir besser geht:

  • Leg deine Hand auf den Bauch und atme langsam durch die Nase ganz tief in deinen Bauch ein. Atme dann langsam durch den Mund aus. Mach das ein paar Mal hintereinander.
  • Welches ist dein Lieblingstier – eine Katze, ein gemütlicher Bär oder ein grosser Elefant? Dann miaue wie eine Katze, brumme wie ein Bär oder trompete wie ein Elefant, wenn du dich während der Infusion unwohl fühlst. Oder probier verschiedene Tiergeräusche nacheinander aus.
  • Falls deine Infusionsstelle wehtut, puste darauf, um den Schmerz zu verscheuchen.

Denk daran: Die Nadeln und Infusionen helfen, dass du gesund bleiben kannst.