Falls bei dir ein primärer Immundefekt (PID) vorliegt, bist du wahrscheinlich sehr viel häufiger krank als deine Freunde im Kindergarten oder in der Schule. Du hast Fieber, fühlst dich schlapp und musst zu Hause bleiben.
Symptome bei Primären Immundefekten (PID)
Zeichen, die auf einen PID hindeuten können, finden sich oft schon im (frühen) Kindesalter. Wichtigstes Leitsymptom eines PID ist eine pathologische (über das normale Mass hinausgehende) Infektionsanfälligkeit. Doch wann ist eine Infektionsanfälligkeit noch normal und ab wann pathologisch? Unter der Abkürzung ELVIS haben Experten verschiedene Merkmale zusammengefasst, die auf eine pathologische Infektionsanfälligkeit hinweisen können:
E
Erreger: Ungewöhnliche Krankheitserreger, die bei Immungesunden nur selten zu schweren Erkrankungen führen.
L
Lokalisation: Der Ort der Infektion kann ein Warnhinweis sein, beispielsweise wenn sich eine Infektion gleichzeitig an verschiedenen Körperregionen abspielt oder wenn Keime, die sonst eher Lungeninfektionen verursachen, plötzlich einen Hirnabszess auslösen.
V
Verlauf: Es kann verdächtig sein, wenn die Infektion sich über längere Zeit hinzieht und nicht gut auf Antibiotika anspricht.
I
Intensität: Auch ein ausgeprägter Schweregrad der Infektion kann ein Warnsignal sein.
S
Summe: Die Anzahl der Infekte wird von den Betroffenen und Angehörigen als besonders störend empfunden ("ständig krank").
Abgesehen von den genannten ELVIS-Kriterien achten Ärztinnen und Ärzte auch auf Zeichen, die Ausdruck einer Störung der Immunregulation sein können. Dazu zählen beispielsweise wiederholt auftretende Fieberschübe, hartnäckige Hautekzeme oder eine chronische Darmentzündung.
Falls Sie bei Ihrem Kind eines oder sogar mehrere ELVIS-Kriterien beobachtet haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber.